Der Weg nach Las Vegas führt mich über das Valley of Fire. Unterwegs passiere ich innerhalb von einer halben Stunde drei Bundesstaaten die hier ein “Drei Ländereck” bilden: Utah, Arizona und Nevada.
Das “Tal des Feuers”, wo ich vorerst zum letzten Mal einige Felsen sehen möchte, hat seinen Namen definitiv verdient. Wie Feuer leuchten die Felsen im Valley of Fire in der Abend- und Morgensonne. Heute sind sie auch heiß wie Feuer, es sind knapp 40 Grad. Das schreckt mich natürlich nicht ab, und so verlasse ich hier und da den Wagen um etwas herum zu wandern. Vorbei an den Petroglyphen (historische Felsmalereien), geht es zum Regenbogenfelsen, der seinen Namen der Farbenvielfalt zu verdanken hat.
Am oder im(?) Fire Canyon darf ich an einer indianischen Zeremonie teilnehmen. Ob dieser Canyon eine religiöse Bedeutung hat, weiß ich nicht, auf jeden Fall ist die ganze “Show” extrem beeindruckend. Ein Navajo Indianer steht am Rand des Canyons mit einem Horn um den Hals und singt in seiner Sprache soetwas wie ein Lied. Singen kann man das ganze auch nicht wirklich nennen, es hört sich mehr nach Klagelied an, eher ein melodisches Reden. Durch die Handbewegungen und die Körpersprache des Indianers könnte es eine Huldigung (?) an das Valley oder den Canyon sein. Mit seinem Horn verleiht er dem ganzen eine mystische Note, und beschwört wohl irgendwelche Geister.
Zu den White Domes, wundersam geformten Felsformationen, geht es nur zu Fuß. Ein kleiner Rundweg führt mich einmal um die White Domes herum. Sehr interessante Farbspiele, von sandfarben über gelb bishin zu lila ist alles dabei. Hast Du schon mal lila Felsen gesehen? Ich nicht. Der Weg an sich entpuppt sich als sehr gut gehbar, und ich komme unterhalb des Parkplatzes wieder auf die Straße.
Gegen 13 Uhr verlasse ich den Park und habe eine recht langweilige Fahrt nach Las Vegas vor mir. Die Gegend hier rund um Las Vegas ist Wüse pur. Die einzigen Hinweise auf Zivilisation ist die Straße und die alle paar Meter angebrachten Schilder, das man auf Jäger und Schußwaffengebrauch aufpassen soll. Da ich keine Warnweste dabei habe, verzichte ich auf’s aussteigen, und erreiche nach gut 2 Stunden Las Vegas. Sin City. Wie aus dem Flieger auch, kann ich das Luxor am Ende des Strips schon von weitem erkennen. Die nächsten 3 Nächte verbringe ich hier, in einem Hotel, das einer ägyptischen Pyramide gleicht. Allerdings … es dauert vom ersten sehen bis zum erreichen dann doch noch eine gute Stunde Autofahrt.
Die Parkplatzsuche gestaltet sich ein wenig chaotisch, aber nach ein paar Minuten und viermal links und dreimal rechts hab ich den richtigen Parkplatz gefunden. Die Schlange vor dem Checkin-Schalter erinnert doch sehr an eine Schlange am Flughafenschalter. Unglaublich was hier los ist. Zum Glück dreht die Klimaanlage auf vollen Touren. Um einen herum bimmelt, klimpert, klingelt und schnurrt es, das ganze Erdgeschoss ist mit Automaten vollgestellt. Poker, Blackjack, Roulette, Craps und sonstige Tische stehen herum. 24 Stunden wird hier gespielt. Überall spielt Musik, und es bimmelt ununterbrochen an den Automaten. Das Zimmer ist im 16-ten Stockwerk, der Fahrstuhl ist hier echt der Hit, der bewegt sich entlang der Kante dieser Pyramide. Also nicht 90 Grad nach oben, sondern in einem Winkel von ca. 60 Grad, wenn das eine gleichschenklige Pyramide ist, wovon ich fast ausgehe. Und diese Neigung ist deutlich zu spüren.
Das Zimmer ist super. Von dem ganzen Trubel draußen hört man hier nichts. Man hat direkten Blick auf den Flughafen von Las Vegas. Links sieht man noch das “Mandalay Bay”. Rechts gegenüber ist das “MGM Grand”. Nur… wo sind die Millionen?
Später im Casino darf ich dann feststellen, das meine ganzen gesammelten Quarters nutzlos sind, denn die Automaten sind nur mit Scheinen zu füttern. Supa, was mach ich jetzt mit 4 Kilo Hartgeld? Soviel Wäsche kann ich doch gar nicht mehr waschen. Abends geht’s noch einmal über den Strip, aber diese Eindrücke kommen erst Morgen.
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