There is no doubt about precisely when folks began racing each other in automobiles.
It was the day they built the second automobile.
– Richard “The King” Petty –
Schade, kein Raceday und dazu noch ein Montag. Aber… der Besuch des Daytona International Speedway ein Muss und ein Must See und … ein Erfolg. Hatten wir einen Spaß. Aber der Reihe nach.
Für mich war der Besuch des Daytona International Speedway ein lang ersehnter Wunsch. Am liebsten hätte ich natürlich ein Rennen gesehen. Die finden, wie gestern schon erwähnt, entweder im Februar oder um den 4ten Juli herum statt. Hat also zeitlich nicht ganz so in den Plan gepasst. Aber wen, dann hätten wir uns das Rennen am 3ten Juli angeschaut. Bestimmt. Wer einmal so ein Rennen gesehen hat ist infiziert. Meiner Meinung nach. Nun ja, vielleicht gelingt es mir ja noch, mal eins der Rennen auf dem DIS zu sehen. Ich werde berichten.
Kurz zur Geschichte von NASCAR und dem DIS, auch wenn ich nicht zu sehr in die Tiefe gehen werde, aber so ein bisschen Hintergrundwissen muss auch sein. Soll ja nicht nur Spaß machen so ein Blog, soll ja auch was bringen.
Also … in den 40er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, zur Zeit der Prohibition, lieferten sich hauptsächlich Alkoholschmuggler wilde Verfolgungsrennen mit der Polizei. Daraus entstanden nach und nach dann auch Rennen unter den Schmugglern selbst. Jungs-Sport halt. Sie wollten sehen, wer denn nun das schnellste und beste Auto hatte. Das waren (und sind es bis heute noch) im wesentlichen “normale” Serienwagen. Die Rennen damals wurden auf Naturstrecken gefahren. So war es nicht unüblich einfach in einer Sandgrube oder ähnlichem die Rennen auszutragen. In Daytona selbst war es z.B. so, das die Rennen zur Hälfte auf dem Strand und zur Hälfte auf der parallel verlaufenden Küstenstrasse ausgetragen wurden.
Das befahren des Strandes hat im übrigen auch heute noch Bestand in Daytona Beach. Dort kann man, wenn man möchte, mit seinem Auto am Strand lang fahren. Besser gesagt, direkt auf dem Strand am Meer. Nett.
Zurück zur Geschichte. Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts setzten sich dann so ein paar der Jungs zusammen und gründeten NASCAR. NASCAR steht für “National Association for Stock Car Racing”. Der Name leitet sich, wie schon gesagt von “Stock Car” = Serienfahrzeug ab. Zeitgleich zur Gründung der NASCAR wurde auch der Grundstein für den DIS gelegt, da der Gründer der Rennstrecke, Bill France, die kommerzielle Bedeutung des Sports erkannte und möglichst vielen Zuschauern den Besuch eines solchen Rennens ermöglichen wollte. Der Grundstein zum DIS war gelegt und so konnte eine der schönsten und schnellsten Strecken im NASCAR-Sport gebaut werden.
Der DIS ist ein 2,5 Meilen langes Tri-Oval, auf dem heute Spitzengeschwindigkeiten von ca. 195 mph = 320 km/h gefahren werden. Dabei ist die Leistung der NASCAR Autos auf dieser Rennstrecke, wie auch auf dem zweiten Superspeedway der NASCAR in Talladega, gedrosselt. Normalerweise bringt ein NASCAR ca. 850 PS auf die Strasse. Bei der Bauweise der Rennstrecke hätte das Spitzengeschwindigkeiten von über 240 mph (=384km/h) zur Folge. Um diese hohen Geschwindigkeiten aus Sicherheitsgründen zu vermeiden, werden sogenannte Restricor Plates in den Motor eingebaut. Das sind kleine Scheiben mit Löchern, die die Leistung der Motoren auf ca. 600 PS reduzieren, aus welchen dann die Geschwindigkeiten, wie oben genannt, resultieren. Das Banking der Turns 1/2 und 3/4 beträgt 31°! Das ist in etwa die Neigung, die auch ein Dach eines Einfamilienhauses hat. Die komplette Anlage fasst ca. 170.000 Zuschauer.
NASCAR Rennen sind Langstreckenrennen und gehen über rund 800 Meilen. Auf dem DIS heisst das … ca. 200 Runden. Das bedeutet wiederum… ein NASCAR Rennen kann so zwischen 3 und 4 1/2 Stunden dauern. Das ist Motorsport. Und nicht das, was diese F1-Gummifräser in 1,35 Stunden fahren. (Wann wurde das letzte Mal in der F1 überholt? So richtig, mein ich? ;) Ok… nicht bashen, F1 ist ja auch wichtig. Für meine Kohlefaserbremsen und so … )
Ok… jetzt will ich aber nicht weiter langweilen, die meisten haben das bis hier her eh nicht gelesen, aber mir war das wichtig, mal etwas Hintergrundwissen zu NASCAR zu vermitteln.
Wie gesagt war leider kein Raceday, aber an den DIS ist die “Daytona 500 Experience” angebunden. Eine interaktive Ausstellung mit original NASCAR Autos, einem IMAX Kino, verschiedenen Simulatoren und natürlich allgemeinen Ausstellungsstücken rund um NASCAR.
Über den Eintritt lass ich mich jetzt mal nicht aus, der war moderat, zumal alle Simulatoren und eine Fahrt über das Gelände der Rennstrecke inbegriffen waren. Ich denke, was Kosten sind, kann ich gleich noch berichten und auch in den nächsten Tagen, wenn wir Disney World unsicher machen.
Zuerst haben wir uns fotografieren lassen. Ich steh eigentlich nicht auf solche Bilder, aber hier mach ich gerne mal eine Ausnahme. Und bezahle anschliessend auch die geringe Gebühr, zumal das zweite Bild, auf dem Paul alleine zu sehen ist, “nur noch” 10$ kostet. Das war’s wert und wann kommt man nochmal in den Genuss in der “virtuellen” Victory Lane von Daytona zu stehen?
Anschliessend geht es direkt in das IMAX Kino. Endlich. Warum “endlich”? Nun… ich hatte vor Jahren gelesen und mitverfolgt wie und mit welchem Aufwand dieser Film gedreht worden war, und hatte immer mal wieder gehofft, den sehen zu können. Hatte ich erst noch die Hoffnung, er würde in einem der IMAX-Kinos in Deutschland gezeigt, ich wär sogar bis nach Berlin gefahren um ihn mir anzuschauen. Gut… die Hoffnung wurde natürlich zerstört, da damals schnell klar war, das der Film nur in den Staaten zu sehen sein wird. Und hinzu kommt, das er nur in ganzen drei IMAXen in den USA gezeigt wird. Und nun …. “endlich” … konnte ich ihn sehen. Supa. Gezeigt wird die Geschichte rund um NASCAR. Mit spektakulären 3D Aufnahmen von den Strecken und aus den Autos heraus. Dazu der Sound der V8 Motoren. Wenn ich Haare auf den Armen hätte… die hätten sich sowas von aufgerichtet. Das Blubbern eines solchen V8 ist sowas von geil. Alleine wegen dem Sound hätte man sich den Film ein zweites Mal anschauen müssen. Aber, ich war ja nicht alleine.
Von Paulchen hörte ich ab und zu auch ein “Boah”, oder “Da, der King”, aber ein zweites Mal hatte er keine Lust dazu. Kann ich auch verstehen. Die Rennszenen waren oder sind einzigartig, aber wenn man nicht all zu tief drin steckt, kann das “drum-herum” langweilig sein. Zu Paulchens “Hintergrundwissen” muss man sagen und wissen, das “Cars” einer seiner Lieblingsfilme ist. Zum Glück! In “Cars” geht es im großen und ganzen auch um NASCAR und einige der Autos, die in dem Film mitspielen, sind auch im IMAX-Film zu sehen.
Nach dem IMAX Film sind Paul und ich noch zwei Simulatoren gefahren. Der erste… recht langweilig. Ähnlich wie die PC-Simulation “etwas in der Runde fahren”. Aber kein Force-Feed-Back-Lenkrad und somit mE nur bedingt simulationsfähig. Immerhin konnte man zu viert gegeneinander fahren, und ich hab gewonnen. Yes. Ok… meine Mitstreiter waren alle so im Alter von Paul. Aber … Hey … mal ganz ehrlich … man kann “die” nicht immer gewinnen lassen. Reicht schon, das ich ab und zu einen Elfer nicht halte und in die falsche Ecke springe, wenn Paul Messi mal wieder Weltmeister werden will.
Der zweite Simulator war schon …. echter. Man steigt in ein “abgeschnittenes” NASCAR Auto und mittels Hydraulik wird einem echtes Fahrverhalten simuliert. Paul durfte leider nicht selbst fahren, da fehlten gut und gerne 20 Inch an der Mindestgröße (ich hab die auch nur knapp gemeistert), war aber ein sehr geduldiger Co-Driver. Auch hier fährt man 4 Runden auf dem DIS gegen andere Fahrer, allerdings ist das Siumulationsverhalten auf Grund der Hydraulik schon realistischer. Hier wurden wir 6te aus einem 43er Feld. Gar nicht mal so schlecht, wie ich finde.
Anschliessend ging es dann zu einer geführten Bus-Tour auf den Speedway selbst. Ganz ok, aber da zur Zeit der Belag der Fahrbahn renoviert wird, konnten z.B. die Kurven nicht befahren werden. Alles in allem war die Bus-Tour ok, aber an einem Raceday in der Pit-Lane sieht man mehr. Highlight war, das wir in der Victory Lane angehalten haben und Fotos schießen konnten. Paul hat das Jubeln zum Gewinn der Meisterschaft schon ganz gut drauf.
Dann ging es noch durch den obligatorischen Souvenier-Shop … die haben sich das von der NASA abgeschaut … wieder zum Auto und in Richtung Orlando. Bleibt zu sagen, das wir fast 5 Stunden dort waren und die Zeit wie im Fluge verging. Gab aber auch viel zu sehen und ich hab nur die wesentlichen Dinge beschrieben.
Bevor es auf den Highway Richtung Orlando ging, musste ich noch tanken. Paul war dann ganz erstaunt, das ich auf einmal wieder einstieg.
“Ehhh… musst Du nicht bezahlen?”
“Cool. Papa klaut Sprit. Jetzt musst Du aber Gas geben.”
Vor lauter lachen hätte ich beinah den Wagen abgewürgt, ist zum Glück ein Automatik. Hab ihn dann aufgeklärt, wie das mit dem tanken in USA funktioniert, und hatte dann den Eindruck, er hätte es doch cooler gefunden, wenn wir den Sprit geklaut hätten.
Wie man in den USA tankt musst du mir auch erklären ;-)Übrigens gibt es meinen Google-Account doch noch :-)
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