Concrete jungle where dreams are made of
There’s nothing you can’t do
Now you’re in New York
These streets will make you feel brand new
Big lights will inspire you
Hear it for New York, New York, New York!
– Alica Keys, Empire State Of Mind (Part II) –
Es gibt viele Spaziergänge oder Routen in Manhattan, die man machen kann um die besonderen Seiten dieser Stadt zu sehen. Ich hab so 4 oder 5 Favoriten, die ich jedem ans Herz legen möchte, der die Stadt mal besucht. Einer dieser, für mich besonderen, Spaziergänge führt über die Brooklyn Bridge in die Stadt. In den Financial District, vorbei am World Trade Center und der Wall Street runter bis zum Battery Park. Dann rüber nach Staten Island und zurück.
Brücken faszinieren mich seit jeher. Wolkenkratzer kann ich mir noch einfach vorstellen. Stein auf Stein, oder Stahl auf Stahl, passt schon, und man “muss” einfach nur in die Höhe bauen. Brücken verbinden und ab und zu fragt man sich, oder ich mich, wie das Ganze denn überhaupt hält und das schon seit teilweise Jahrhunderten. So ist es kaum ein Wunder, dass mich die Brooklyn Bridge fasziniert und ich seit Jahren ein Fan von ihr bin. Unzählige Bilder zeugen davon. Ich hab zwar erst zwei oder drei gemacht, die mir persönlich wirklich gut gefallen aber ich muss immer und immer wieder Bilder von ihr und auf ihr machen.
Mein Spaziergang fängt also in Brooklyn an. Am besten fährt man mit der U-Bahn zur High Street und geht durch den War Memorial Park Richtung Brücke. Bevor man hoch zur Brücke geht und rüber in die City läuft, sollte man der Washington Street folgen und dem Fulton Ferry State Park einen Besuch abstatten. Dort hat man eine wunderschöne Aussicht auf zwei Brücken. Zum einen, rechter Hand die Manhattan Bridge und zur Linken die Brooklyn Bridge. Unter der Manhattan Bridge hindurch sieht man die oberen Stockwerke und die Spitze des Empire State Buildings. Gerade Abends ein genialer Anblick. Vom Fulton Ferry State Park, der direkt am East River liegt, hat man ebenso einen schönen Blick auf Downtown Manhattan. Im Sommer sollte man sich mal ein paar Stunden Zeit nehmen, sich etwas zu essen und zu trinken mitnehmen, und den Sonnenuntergang am East River hier geniessen. Wenn die Sonne hinter den Wolkenkratzern untergeht, hat das Licht eine ganz besondere Stimmung. Während der Sommermonate, wenn es nicht zu heiß ist, ein echter Tipp. Zwei weitere kleine Besonderheiten bietet die Kombination “Manhattan Bridge” <-> “Empire State Building”: Man kann das Empire State Building in den Trägern der Manhattan Bridge einrahmen.
Einmal auf der Washington Street auf Höhe der Front Street und einmal von der Brooklyn Bridge aus. Ich finde, ein sehr würdiger Rahmen für zwei faszinierende Bauwerke. Also, immer schön die Augen offenhalten. ;)
Zurück geht es vom Fulton Ferry State Park hoch zur Brooklyn Bridge. Der Aufgang zur Brücke liegt dabei direkt unter der Brücke und über ein par 10 Stufen gelangt man nach oben und kann den eigentlichen Spaziergang beginnen. Man läuft auf der Promenade oberhalb der Fahrbahnen auf Downtown Manhattan zu. Rechter Hand hat man immer das ESB im Blick, geradeaus und links die Wolkenkratzer der Financial Districts. Seit gut einem Jahr wird der Blick vom neuen Beekman Tower beherrscht. Ein knapp 270 Meter hoher Wolkenkratzer, der durch seine eigentümliche Aussenfassade auffällt. Sieht leicht gewellt aus und bricht mit den klaren, relativ graden Strukturen der anderen Wolkenkratzer neben ihm. Im Hintergrund sieht man schon die beiden neuen Türme des neues WTC, dem One World Trade Center wachsen. Die sollen 2013 fertiggestellt werden und dann die höchsten Gebäude in Manhattan sein. Ein weiterer schöner Wolkenkratzer ist das Woolworth Building, der durch seine grüne Spitze und durch die Bauart auffällt, die mich immer an ein “in die Länge gezogenes Schloss” erinnert.
Von der Brooklyn Bridge kommend, wendet man sich nach links und geht am Woolworth Building Richtung St. Paul’s Church. Diese kleine Kirche liegt direkt gegenüber der WTC Side und hat einen kleinen Friedhof im hinteren Teil. Von dort hat man einen recht guten Blick auf die Bauarbeiten und das Areal am WTC. Die Grabsteine auf dem Friedhof sollte man u.U. mal etwas genauer anschauen. Auch eine Art Geschichte. Über den Friedhof und an der Baustelle des WTC vorbei gehe ich meistens zurück auf den Broadway Richtung Südspitze Manhattan.Man kommt an
der Wall Street vorbei und könnte oder kann dort abbiegen um sich das Gebäude anzuschauen. Ist aber nicht wirklich spektakulär, aber man muss ja mal dagewesen sein. ;) Was hier, in den Häuserschluchten auffällt: Das Licht erreicht wohl nur zum Sonnenhöchststand den Boden. Zu den übrigen Zeiten wird es wohl nur durch die Reflexionen in den Fenstern hell.
Je nach Tageszeit ist es hier recht wuselig und voll, zumal die Bürgersteige nicht sehr breit sind, und es viele Baustellen gibt. Da wird dann oft mal richtig Dampf abgelassen. ;) Das ist der Tatsache geschuldet, dass es nicht ganz einfach ist, einen Wolkenkratzer zu heizen. Das wird mit Dampf gemacht, und nicht nur bei Wolkenkratzern, wie in einem späteren Bericht noch mal zu lesen sein wird. Diese Rohre, die man hier sieht, sind allerdings keine Lecks, sondern einfach nur verlängerte “Schornsteine”, um dass Grundwasser, welches an den 100°C heissen Rohren verdampft, nicht gleich in Bodenhöhe aus dem Boden kommen zu lassen.
Wenn es geht, sollte man also besser an einem Samstag oder Sonntag den Financial District besuchen gehen. Im übrigen: Einen Touristen erkennt man daran, dass er ständig nach oben schaut. New Yorker, die das alles gewohnt sind, schauen maximal bis zum dritten Stockwerk. ;)
Weiter geht es auf dem Broadway vorbei am bronzenen Stier, der den Anfang der Wall Street markiert, zum Battery Park. Wenn man sich umdreht hat man einen Blick auf die beginnende Hochhausschlucht von Downtown Manhattan. Da fühlt man sich mal wirklich klein. ;) Hier im Battery Park gibt es von jedem etwas: Gaukler, Lebenskünstler, Second-Hand-ich-verkauf-alles-Leute, Finanzjungs und -mädels die ihr Mittagessen oder ihre Pause dort abhalten (natürlich nicht am Wochenende ;)), Straßenmusiker und hunderte von Touristen, die für ein Ticket für eine Fahrt rüber zu Liberty Island anstehen. Wer das machen möchte, sollte sehr früh am Morgen da sein, sonst kann das schon mal ein paar Stunden dauern mit anstehen und warten.
Wer nicht unbedingt eine Hand auf den Fuß von der grünen Dame legen muss oder möchte, aber dennoch einen guten Blick haben möchte, dem empfehle ich die Staten Island Ferry. Direkt links am Battery Park schliesst sich das Fährterminal an, und die Überfahrt nach Staten Island ist kostenlos. Man kommt dabei der Statue of Liberty recht nahe und kann das ein oder andere gute Foto schießen. Des Weiteren bekommt auf dieser Gratistour einen schönen Blick auf Downtown Manhattan geliefert.
Auf Staten Island sollte man sich etwas sputen, da man auf jeden Fall die Fähre verlassen muss. Also, runter von der Fähre, einmal im Fährterminal “um die Ecke” laufen und hinten anstellen. Zurück geht es dann mit der gleichen Fähre mit der man gekommen ist. Und nach einer guten Stunde, eine Überfahrt dauert ca. 25 Minuten, ist man wieder am Battery Park angekommen.
Für diesen Spaziergang sollten man mit rund 4 Stunden rechnen.
Ach so. Wo jetzt Brad Pitt dabei war fragt ihr euch? :) Nun, ich hab den Spaziergang heute mit Paul gemacht. Der sich im übrigen sehr begeistert gezeigt hat. Er weiß (mich) immer wieder zu überraschen, um ehrlich zu sein. Ich hatte schon Befürchtungen, dass spätestens auf Hälfte der Brooklyn Bridge ein “Ich hab keine Lust mehr.” kommen würde. Kam aber nicht und als ich ihm nachher erzählt habe, das wir gut 4 1/2 Stunden da unterwegs waren, wollte er das gar nicht glauben. Und er hat heute jeden Polizisten, der uns entgegen kam mit “Hello.” gegrüßt. Warum er das mache?, frag ich ihn. Er meint, dass sind doch Polizisten und die sind alle nett und die muss man dann doch auch nett grüßen.
Und Paul ist heute zu Brad Pitt geworden. Im Battery Park haben wir einer Vorführung von zwei Jungs beigewohnt, die verschiedene Stunts ausgeführt haben. Bei einem ging es darum, dass einer von ihnen über eine Reihe von Kids springen wollte (und nachher auch ohne Probleme gemacht hat). Für diesen Stunt haben die Jungs dann Kinder aus dem rumstehenden “Publikum” genommen. Und der eine geht auf Paulchen zu und sagt: “Hey, young Brad Pitt, c’mon. Jump in.” Paulchen hat sich allerdings gleich mal hinter mich verdrückt und wollte nicht. Nicht schlimm. Aber die umstehenden Leute grinsten sich einen und zwei Frauen meinten, er hätte wirklich etwas Ähnlichkeit mit Brad Pitt. ;) Er wollte natürlich wissen, was der Junge gesagt hat, und ich hab ihn drüber aufgeklärt. ‘Ne ganze Zeitlang ist er noch mit stolzgeschwellter Brust umhergelaufen und hat sogar in sein kleines Notizbuch geschrieben: “Ich bin Brad Pitt.” Hmmm… bin ich dann jetzt der Schwiegervater von Angelina?
Ein sehr schönes Bild von Paul Brad Pitt ;-)
Da habt Ihr zwei ja schon ganz schön was hinter Euch.