Down by the River…
Down by the banks of the River Charles
(Oh, that’s what’s happenin’ baby)
That’s where you’ll find me
Along with lovers, muggers, and thieves
(Ahh, but they’re cool people)
But I love that dirty water
Oh, Boston, you’re my home
– Dirty Water, The Standells. Cover by Bruce Springsteen –
Wenn die Hochhäuser nicht wären, könnte man meinen, man sei in einer kleinen englischen Stadt. Enge Gassen, in denen die roten Backsteinhäuser eng zusammenstehen. Die Straßen sind größtenteils Einbahnstraßen, gerade mal so breit, dass ein Auto knapp durch die schmale Gasse der links und rechts parkenden Autos passt. Parkplätze sind rar in Boston, der Stadt am Charles River. Um so mehr hat mich erstaunt, und natürlich auch gefreut, dass ein Parkplatz nur 15$ pro Tag kostet. Wenn man die Bedingung einhält, vor 10:00 Uhr morgens da zu sein. Für die 15$ konnten Paul und ich nur gut 2h in Key West parken. Rund um das City Center gibt es natürlich auch die typischen Hochhäuser, man hat aber mehr das Gefühl in einer europäischen Stadt zu sein.
Was nicht weiter verwundert, wenn man die der Geschichte etwas zurück geht. Irgendwann 1630 kamen ein paar Puritaner aus England hier an, und gründeten eine Siedlung, in der streng auf Frömmigkeit und Tugend geachtet wurde. Eine Tugend war Arbeit. Da Geldausgeben als Verschwendungssucht und somit als Sünde galt, blieb den Leuten hier gar nichts anders übrig, als reich zu werden. Noch ‘nen bisschen später gab’s dann Ärger mit der Krone in England, namentlich wohl mit George III., was nach dem Boston Massacre (es kamen 5 Bostoner Bürger bei einer Schießerei ums Leben) 1775 zum Unabhängigkeitskrieg gegen England führte, der 1783 gewonnen wurde und zur Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten führte. Na, wenn das nicht grad mal Turbo-Geschichte war.
Vieles, was damals mit dem Unabhängigkeitskrieg und den Bestrebungen zur Unabhängigkeit zu tun hatte, hatte ihren Ursprung in Boston. So kann man wohl behaupten, das in Boston die Grundsteinlegung der USA mit stattgefunden hat. So strotz die Stadt denn auch vor historischen Häusern, Plätzen und Monumenten. An jeder Ecke ist der Patriotismus zu sehen und zu spüren. Wer sich für Geschichte und das “drum-herum” interessiert, sollte wie ich, den Freedom Trail lang laufen. Der Freedom Trail beginnt am Boston Common, einem öffentlichen Park, und schlängelt sich in einem Zick-Zack Kurs durch die Stadt. Vorbei an historischen Gebäuden, Plätzen, Museen, Kirchen etc. Dabei muss man nur einer roten Linie folgen, die den Freedom Trail markiert. Man kann sich also gar nicht verlaufen. Der Trail endet in Charlestown am “Bunker Hill Monument”. Unterhalb des Bunker Hill Monuments liegt, als Museumsschiff, die USS Constitution im Charles River. Besuch hat sich gelohnt, und erstaunlicher Weise ist der Eintritt frei. Der Freedom Trail ist gut 5 km lang und bekommt von mir eine absolute Empfehlung. Geschichte und Stadt (besichtigen) werden einfachst verbunden.
Weiterhin empfehlenswert sind das “Old State House” (Museum, Eintritt 7,50$ die sich lohnen) und der Bereich um die “Faneuil Hall”. Heute eine Fußgängerzone mit Bars, Restaurants und Geschäften.
Essen kann man sehr gut im North End, durch den einen auch der Freedom Trail führt. In den engen Gassen gibt es sehr viele italienische Restaurants und Pizzerien. Oder man zieht sich auf der Union Street einen Burger in einem der Irish Pubs. Oder man geht ins Hard Rock Café. Oder rollt mit Dunkin Donuts durchs Leben.
Neben den ureigensten amerikanischen Landmarks gibt es ein weiteres, sehr beeindruckendes Denkmal. Das Holocaust-Denkmal an der Union Street. In sechs Glassäulen sind die Nummern aller KZ-Häftlinge eingeritzt. Ein sehr beklemmendes Denkmal.
Boston, you’re zwar nicht my Home, aber Du gefällst mir. Komme gerne mal wieder.
(*) Ich kam grad in die “Old North Church”, als die Führerin einer anderen Gruppe sehr packend die Geschehnisse um die Geschichte der zwei Laternen in den Fenstern der Kirche erzählte. So wurden, als vereinbartes Zeichen, zwei Laternen in die Fenster der Kirche gehängt, um zu signalisieren, dass die Engländer von See aus angreifen. “One if by land, two if by sea“. Daraufhin schwang sich Paul Revere auf sein Pferd und warnte Samuel Adams und John Hancock. Und dann gab’s Haue für die Briten.
Bilder gibt es hier zu sehen.
Schreibe einen Kommentar