Live aus dem Garten

Ne, is’ sehr schön hier. Wirklich. Kann man nicht klagen. Strahlend blauer Himmel. Kein Wind. Schönster Sonnenschein. 33°C im Schatten. Grillen zirpen. Schmetterlinge lassen sich auf den Blumen nieder und erfreuen das Auge, welch liebliches Farbenspiel. Der englische Rasen strahlt in einem saftigen Grün, ein wunderschöner, roter Kardinal lässt im wilden Wein seinen Zwitschergesang hören. Wunderbare Idylle. Das Auge schweift über Capitol Manor und das Herz lacht.

Garten

Ja, so könnte es sein. In Wirklichkeit ist der Rasen leicht verbrannt und hat viele braune Stellen. Die Wärmewelle, von Hitzewelle möchte ich nicht sprechen, es ist halt Sommer, hat da ganze Arbeit geleistet. Selbst die Stunde Wassersprengen jeden Abend hilft nur bedingt. Es hat seit Wochen nicht mehr geregnet, sieht man mal von ein – zwei kurzen Schauern ab. Aber die waren der sprichwörtliche “Tropfen auf den heissen Stein.” Das Zirpen der Grillen ist immer und allgegenwärtig. 24 Stunden am Tag hat man draußen eine Geräuschkulisse, als würde man neben einem kaputten Stromtransformator stehen. Das Geräusch der Grillen ist mal lauter mal leiser, schwillt an und ab. Und kann schon mal nerven.

Die Schmtterlinge sind nur ab und zu farbenfroh. Meistens haben sie eine Art Tarnfarbe und sitzen im Rasen und im wilden Wein, und wenn sie kurz vor einem wegflattern, verjagt man sich jedes Mal. Und die roten Kardinäle sind eher grade ultranervende Blackflies, die um mich herumschwirren. Die Luftfeuchtigkeit hielt sich den Tag über in Grenzen, trotzdem hab ich mit Sicherheit ein paar Liter ausgeschwitzt. So um die 4 Liter, wenn ich die Wasserflaschen um mich herum zähle.

Das Klima lässt alles irgendwie noch mal schneller wachsen und ich musste zwei Megasträucher an der Gartenlaubenwand entfernen. Keine Ahnung was das für ein Zeugs war, aber man konnte beim wachsen zusehen. Und es war eine Art Heimatort für verschiedenste Spinnenarten und Krabbelkäfer. Mussten aber weg, demnächst wird der Platz hier wieder als Fußballfeld gebraucht. Und zurzeit freuen sich grad ein paar Spatzen über die freigelegte Fläche und finden wohl ein paar Käferchen schmackhaft. (Können die nicht auch Blackflies lecker finden? Ich hätte hier noch ‘nen paar im Angebot.)

Alles in allem eine sehr schweisstreibende Arbeit, die mit Rasenmähen und Kantenschneiden (ich weiß, ich bin ein Spießer) weiterging, und mit entspanntem Luftfegen (mit dem ultra geilen “Mexican Blower)” endete.

Und jetzt geniesse ich einen Kaffee und lasse mein Auge über das Anwesen von Capitol Manor schweifen. Ne, is’ sehr schön hier. Wirklich.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.