WTC Memorial

WTCM #9Ich denke, der 11.9.2001 ist so ein Tag, an dem sich fast jeder erinnern kann, was er an diesem Tag gemacht hat, als in New York zwei Flugzeuge in die World Trade Center geflogen sind. Danach war nichts mehr so, wie es vorher war. Mittlerweile ist der Bau des neuen Freedom Towers schon recht weit fortgeschritten, bis zur 104ten Etage steht das neue Gebäude schon. Und anlässlich des 10ten Jahrestages der Anschläge vom neunten September 2001, wurde dieses Jahr im September das 9/11 Memorial eingeweiht, an dem der Opfer der Anschläge gedacht wird. Das 9/11 Memorial besteht aus je zwei Wasserbassins (Reflecting Pools) die an den Stellen der zerstörten Zwillingstürme stehen. An den umschliessenden Seiten sind Tafeln angebracht, auf denen alle Namen stehen, die durch die Anschläge auf die World Trade Center Türme 1993 und 2001 ums Leben gekommen sind.

Durch die weltweite Berichterstattung zum 10ten Jahrestag und den vorherigen Besuchen von Downtown Manhattan war und ist Paul sehr interessiert an dem, was dort vor 10 Jahren passiert ist. YouTube und anderen medialen Möglichkeiten sei Dank, konnte und hat er sich aus seiner Sichtweise informiert und dementsprechend viele Fragen. In vielen Telefongesprächen ging es immer wieder um Fragen und Geschehnisse rund um die World Trade Center und die Anschläge. Etwas zu beantworten, was man selbst vielleicht nicht vollumfänglich begreifen kann, ist gar nicht so einfach, und seine Mutter und ich mussten in der Folgezeit auch die ein oder andere krasse Sichtweise, die er aus der Schule mitgebracht hatte, etwas eingehender erklären, resp. revidieren.

Am Dienstag haben wir uns dann aufgemacht, dass Memorial zu besuchen. Jetzt kann man da aber nicht einfach so hingehen und es besichtigen, man muss sich vorher anmelden und eine Besuchszeit buchen. Man benötigt zwingend ein Ticket und muss eine Sicherheitsschleuse durchqueren, bevor man auf das eigentliche Gelände des Memorials kommt. Die Sicherheitsvorkehrungen erscheinen mir hoch. Polizisten und Sicherheitspersonal überall, die sich aber im Hintergrund halten. Präsenz zeigen, ohne überpräsent zu wirken. Scheint hier, meiner Meinung nach, auch zu klappen.

WTCM #8Aus meiner Sicht beeindruckt das Memorial weniger durch die Aufmachung und Darstellung, als viel mehr durch die Auflistung der Namen hinten denen sich einzelne Schicksale verbergen. An vielen Namen stecken kleine Flaggen. Mal mit Text, mal stumm. Hier und da stecken klein zusammengefaltete Briefe in den Namen, ab und zu kann man ein Wort oder einen Satz lesen. Viele sind in Kinderschrift geschrieben. Selbstgebastelte Blumen, Teddybären und andere Kuscheltiere liegen vor oder auf den Tafeln. Ehrlich gesagt, beklemmend. So war denn auch Pauls Befinden, der es schlimm und traurig fand, dass so viele Kinder ihre Eltern oder einen Vater oder Mutter verloren haben.

Pictures speaks louder than words.

WTCM #5

WTCM #3

WTCM #4

 

In eigener Sache: Normalerweise fällt es mir ja leicht zu schreiben. Hier aber hab’ selbst ich Schwierigkeiten etwas in Worte zu fassen. Ziel war es, Pauls Fragen zu beantworten und ihm die Geschehnisse so gut als möglich zu erklären und näher zu bringen. Ich hoffe, dass ist mir halbwegs gelungen. Aber selbst als realtiv weit Außenstehnder fällt es mir schwer, hier die richtigen Worte zu finden, um die Gefühle zu beschreiben, die der Besuch des Memorials auslösen.

One thought on “WTC Memorial

  1. Ein sehr schöner Beitrag, es ist dir auf jeden Fall gelungen deine Gefühle mit diesem Text rüberzubringen. Das Lesen an sich ist auch beklemmend.

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