Vom Montezuma Well fahre ich durch den Coconino Forrest Richtung Sedona. Schade, dass ich nicht mit den Augen schreiben kann, das hier wäre viel einfacher. Die Landschaft die sich einem hier bietet ist grandios und aus der Westen 2009 noch wohl bekannt. Trotzdem verschlägt es mir immer noch die Sprache. Alle paar hundert Meter möchte man anhalten, weil man wieder eine neue Berg- oder Gesteinsformation entdeckt hat, die sich hier auf gut 4000 ft. links und rechts erheben. Die Farben in den sich auftürmenden Felsen wechseln von Rot, über Golden-Gelb in ein rötliches Grün. Ein Scenic View jagt den nächsten und an einem werde ich aufgefordert zu stoppen. Anhalten um zu schauen, was ich gerne mache.
Ich hätte mir durchaus mehr Zeit nehmen oder lassen sollen, aber zum einen ist die Reisezeit begrenzt, zum anderen habe ich ein anderes Hauptziel. Ich kann aber sagen, dass sich die Gegend um Sedona auf jeden Fall für einen längeren Aufenthalt empfiehlt. Ich fühle mich, wie oft wenn ich solche Strecken fahre, an einen Lieblingsfilm von Paul und mir erinnert: Cars. Mal schlängelt sich die Straße um einen Berg, mal haben sie in Fahrtrichtung der Straße einfach ein Stück Berg weggesprengt oder abgetragen, die Straße führt dann durch diese Lücke.
Der Weg führt stetig nach oben und alle paar Meilen kommen neue Höhenangaben. Der Startpunkt des Kurztrips, Phoenix liegt auf 1150 Fuß, der Montezuma Well schon auf 3500 Fuß. Sedona, als nächstes Ziel liegt auf gut 5000 Fuß und ist eine idyllische Kleinstadt, die einen Besuch lohnt. Auch einen längeren Aufenthalt, wenn man sich den naheliegenden Solide Rock State Park anschauen möchte. Mir bleibt leider nur ein Spaziergangseindruck, der aber ein zwei Vermerke für einen späteren Besuch erhalten hat. Hier gibt es original die Hüte, auf die die Jungs scharf sind oder waren, und die wir auf der letzten Tour nicht bekommen haben.
Von Sedona geht es auf dem Scenic Byway (was immer auch die Grundlage für so einen Titel einer Straße ist) auf 6900 Fuß hoch. Immer am Oak Creek entlang, durch den Oak Creek Canyon. 15 Meilen vor Flagstaff kommt das Highlight dieser Panoramastrecke: Ein vier Meilen langer Abschnitt der Strecke, der Serpentinenartig den Berg hinauf führt. Oben angekommen, wird bei schönstem Sonnenschein und um die Null Grad, der Blick auf den mit Schnee bedeckten Oak Creek Canyon belohnt.
Eigentlich wollte ich von hier die US 180 fahren, entschließe mich aber doch die Interstate 40 zu nehmen, die dann von Williams zum Grand Canyon führt. Ich möchte doch gerne zum Sonnenuntergang am Grand Canyon sein, und so schaffe ich das noch locker. Die Fahrt über die Interstate ist nicht weiter erwähnenswert, außer dass ich durch eine Tagträumerei eine ganze Zeit lang einen spanischen Radiosender höre, der die ganze Zeit (spanische) Weihnachtslieder spielt. Einzelne Songs kannte ich sogar, die mal auf Spanisch zu hören war dann auch mal ganz lustig. Ich hab nicht ein Wort verstanden.
Über die Route 64, die Route 66 liegt etwas weiter links, komme ich nach Tusayan, das ich ja schon von einem früheren Besuch her kenne. Hat sich irgendwie nicht groß verändert. Ich steuer zunächst die Touristeninformation an, um mir den Annual Pass zu holen. Das ist mE auch sinnvoll, da der zeitlich ein Jahr gültig ist. Der Pass ermöglicht es, mit einer Einmalzahlung von 80$, alle Nationalparks der USA zu besuchen, und das eben für ein (Zeit)Jahr. das rechnet sich auf jeden Fall. So kostet zum Beispiel der Eintritt zum Grand Canyon 25$ pro Besuch pro Auto. Andere Parks kosten mal 15$, mal 20$. Wenn man viel unterwegs ist und Nationalparks besichtigen möchte, kann ich den Annual Pass nur empfehlen. Den Preis hat man nach ein paar Parks wieder raus. Man muss allerdings immer seine ID mitführen, da die Parkranger den unterschriebenen Pass mit der Unterschrift auf der ID abgleichen.
Kurze Zeit später stehe ich (wieder) am South Rim am Rande des Grand Canyons und bin (wieder und immer noch) beeindruckt, was Mutter Natur hier über Jahrmillionen geschaffen hat. Die Landschaft und der Canyon ist ja schon an anderer Stelle beschrieben worden, das wiederhole ich jetzt nicht. Wie erhofft war die Luft klar und es herrschte nur wenig Wind, trotzdem war es Schweinekalt und zum Sonnenuntergang hin fiel die Temperatur auf -8°C. Brrr.
Ich konnte aber (hoffentlich) ein paar gute Bilder machen. Der Sonnenuntergang, mit gleichzeitigem Aufgang des Vollmondes über dem North Rim, war beeindruckend und ich hoffe, in der Nachbereitung der Bilder ist etwas dabei. Die muss ich aber erst noch sichten und entwickeln. Neben den Bildern hier im Blog, gibt es ein paar auf Flickr. Sind alle OOC. Trotzdem viel Spaß beim anschauen.
WAAAAAAHHHNSINN!!!
WAAAAAAHHHNSINN… :-)
Wow, echt wunderschön und diese kurze Reise scheint sich auf jeden Fall zu lohnen!
Schön, einfach nur schön.
Besonders die mit Schnee sind sehr beeindruckend.