Around the world II

Oder: Von A nach F sind manchmal 2230 Meilen.

Neben dem mit dem Hintern wackelnden Elefanten hab ich heute noch andere Post bekommen, die eine kleine Odyssee hinter sich hat, und die Logistikstrukturen von FedEx zeigt. Wie in den letzten Tagen und Wochen mit zunehmender Euphorisierung berichtet, gibt es eine neue Platte vom Boss und eine anstehende Tour. Die im Frühjahr hier um die Ecke startet, dann nach Europa führt, bevor sie dann hoffentlich mit mehreren Konzerten hier wieder zu Ende geht. Eigentlich kann man davon ausgehen, dass ab August/September die Tour hier weiter fortgesetzt wird. Und wehe da kommen dann nicht mindestens 10 aufeinanderfolgende Konzerte im neuen Giants Stadium und 12 MSG Shows bei rum. CitiField nehme ich auch. Das Nassau Coliseum sowieso. Remember your roots, Bruce. eg: Nassau Coliseum, Silvester 1980? You know what I’m talking about.

Ok, genug der Tagträumerei, hin zur harten und leider auch erschütternden Realität. Ein Reizwort dieser Tage für mich: Tickets. Der Vorverkauf der Shows begann (und endete dann auch) am 3ten Februar. Alleiniger Anbieter der Tickets war oder ist: Ticketmaster.com. Das es nicht einfach werden würde, Tickets für eine der Shows hier zu bekommen, war mir vornherein klar. Das die Shows allerdings nach gut 10 Minuten ausverkauft waren, hat mich dann doch etwas geschockt, zumal ich es erst gar nicht bis zur Auswahl eines Tickets geschafft habe. Enttäuschend.

Ausverkauf? Komisch, dass praktisch zeitgleich mit Start des Vorverkaufs Tickets aller New Yorker Shows auf StubHub zu finden waren. Super. Toll. Nur, dass dort die Tickets ein Vielfaches von dem kosten, was man im Vorverkauf hätte bezahlen müssen. Wer will kann hier ja mal vorbei schauen: Bruce@Stubhub. An und für sich ist StubHub ‘ne nette Sache, und ich hab das auch schon das ein oder andere Mal genutzt: Du kaufst Dir ein Ticket für eine Show, ein Event, eine Sportveranstaltung oder was auch immer, und kannst dann nicht hingehen, weil die Katze krank ist oder die Wollmäuse unter dem Bett mal wieder verrückt spielen. Um die Tickets nicht verfallen zu lassen, kannst Du sie auf StubHub anbieten. Gibt immer mal wen, der sich im letzten Moment noch überlegt zu einer Show, einem Event, einer Sportveranstaltung oder zu was auch immer zu gehen, und StubHub ist selbst ein paar Stunden vor Beginn der Sache immer einen Blick wert. Viele solcher Tickets werden dann Face-Value angeboten, plus eine Bearbeitungsgebühr. Super Sache und klappt. Wer sich mal den Spaß macht und oben auf den Link klickt und sich die Ticketpreise für die Shows von Bruce anschaut, darf sich jetzt gerne eine oder auch mehrere Tränen aus den Augen wischen. Facebook und alle amerikanischen Fanforen waren voll von Beschwerden Richtung Ticketmaster. Verständlicherweise. Das ist moderne Wegelagerei.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich hab mich nach langem Überlegen, einigen Umplanungen und Streichungen dazu entschlossen, Tickets zu organisieren. Warum, wieso, weshalb wird bestimmt noch an anderer Stelle geschrieben werden. Bruce im MSG, mit Sicherheit ein sehr besonderes Konzert … manche Dinge kann man nicht kaufen, für alles andere gibt es MasterCard.

BS MSG

ATW 1

Die Tickets haben auch ne “kleine” Reise hinter sich. Von New York aus bis Capitol Manor is’ ja normalerweise nicht weit. Von A nach F hätte gereicht. Die Tickets mussten aber erst durch die ganze Logistikkette von FedEx laufen, und haben die halbe USA bereist. Also von New York erst nach Memphis, dann zurück nach New York (*yicks*), um dann über Garden City nach Capitol Manor zu gelangen. Wahrlich weit gereiste Tickets.

 

ATW 3

 

3 thoughts on “Around the world II

  1. Das gleiche Problem haben wir hier in Europa ja auch. Mittlerweile gehen die Veranstalter dazu über die Tickets zu personalisieren. Da wird dann ernsthaft kontrolliert ob du der INhaber bist. Ist vielen Leuten schon passiert das sie Tickets auf ebay gekauft haben und die dann plötzlich nicht nutzen konnten, weil die Daten nicht mit denen auf dem Ausweis zusammen passten.

    Finde ich ehrlich gesagt eine gute Sache, denn der Schwarzmarkthandel ist mittlerweile eine Art Volkssport geworden. Und das geht zu Lasten der ehrlichen Fans.

    • Gute Idee, aber wie werd ich dann Tickets los, wenn ich nicht zu Veranstaltung gehen kann? Als Face-Value Fan?

      Den ganzen Ärger verursacht TM, die uU sogar mit StubHub zusammen arbeiten. TM hat hier in den Staaten eine Art Ticketmonopol, und es stellt sich die Frage: Wie können 2 Minuten nach Vorverkaufsbeginn schon hunderte von Tickets auf StubHub auftauchen? Interessant war da vor kurzem ein Bericht auf ESPN60: Die Ticketbrooker haben hunderte (billige?) Arbeitskräfte in Indien, die sich massiv auf TM anmelden, den Prozeß durchlaufen und massenweise Tickets abgreifen, die dann zeitgleich auf StubHub zum Verkauf angeboten werden.

      Und dieses Scalping ist sogar legal. Obwohl es schon Künstler wie Pearl Jam gegeben hat, die sogar gerichtlich gegen TM und deren Praktiken vorgegangen sind. Die einzige Möglichkeit wäre wohl, wenn niemand mehr Tickets auf StubHub zu den Preisen kaufen würde. Aber … wer macht das? Und … den (meisten) Künstlern sollte das wohl auch egal sein, die bekommen ihre Provison eh, da die Tickets ja regulär auf TM verkauft worden sind. Ist doch egal, ob nur 100 Fans vor der Bühne stehen, anstatt 10.000.

      Zitat: (Quelle Wikipedia)
      “In 2009, Ticketmaster faced several lawsuits across North America, claiming they conspired to divert tickets to popular events to its ticket brokering website TicketsNow, in which the same tickets were sold at premium prices.[30] This also raised the ire of rock legend Bruce Springsteen, who said he was ‘furious’ at Ticketmaster,[31] and “…the one thing that would make the current ticket situation even worse for the fan than it is now would be Ticketmaster and Live Nation coming up with a single system, thereby returning us to a near monopoly situation in music ticketing”.[32] ”

      Ist halt modernes (?) Wirtschaftsverhalten.

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