… over at the Frankenstorm place
Frei nach Rocky Horror kam mir heute dieser Text in den Sinn. Endlich wieder Strom. Nach drei Tagen “Dunkelheit” kam heute am frühen Nachmittag der Strom wieder. Kurios, wie ich davon erfahren habe, da ich grad nicht drin war, sondern dem Nachbarn geholfen hatte. Paul von nebenan hatte Unterkunft bei seiner Tochter gefunden, allerdings war es da nicht viel besser. Sie lebt auf Staten Island und dort hat Sandy auch heftig zugeschlagen. Sie hatten nicht nur Sturmschäden, sondern auch Wasser im Keller. Wär aber alles nicht so schlimm, meinte er. Bier hätten sie immer gehabt. Nun ja, mit dem “It’s 5 o’clock somewhere”-Bier scheint irgendwie alles zu gehen. Jedenfalls verbreitete sich die Nachricht, dass der Strom wieder da ist praktisch durch die Gärten. Von der anderen Seite des Zauns hörten wir, dass es dort wieder Strom gibt. Die Säcke mit dem Laub, Säcke mit Laub sein lassen und nachgeschaut. Siehe da, blinkt wieder alles. Fein fein.
Bis die Heizung, oder besser gesagt der Brenner der Heizung, wieder lief, hat es allerdings noch bis Spätnachmittag gedauert. Aber nun spricht Capitol Manor wieder mit mir. Wer die Heizung schon mal hat bollern hören, weiß was ich meine. Schönes Geräusch, muss ich sagen. Und das Brummen vom Generator der Nachbarn hat auch aufgehört. Hab nur noch nicht rausgefunden, wo die den abstellen, wenn sie den nicht brauchen. Könnte ja mal wichtig sein.
Leider sind noch viele Leute ohne Strom. Die Zahl wird zwar immer kleiner, aber +600.000 ist ne’ Menge.
Alle anderen Services, wie Telefon, Internet und Fernsehen gehen noch nicht wieder. Laut Anbieter kann das auch noch dauern. Und das der Strom wieder da ist, heißt leider nicht zwangsläufig, dass auch der Rest wieder geht. Strom und Heizung und warmes Wasser sind mir auf jeden Fall wichtig(er). Zumal es die letzten beiden Tage richtig kalt wurde.
Der öffentliche Nahverkehr kommt nur langsam wieder auf die Füße. Wie die das dann mit dem New York Marathon machen wollen, ist mir schleierhaft. Der soll und wird am Sonntag wohl auf jeden Fall stattfinden. Nur, wie bekommen die Veranstalter die ganzen Läufer und Zuschauer an die Strecke? Vielleicht geht ja bis dahin etwas mehr. Bin mal gespannt.
Der Dodge ist auch wieder repariert und dieses kleine Scheißding war daran schuld.
Also nicht Sandy, wie zuerst angenommen. Hab mir ne’ Schraube eingefangen. Wie und wo auch immer, hat die den Reifen gekillt. Eine der teuersten Schrauben in meinem Leben, die ich behalten werde. Bekommt einen Ehrenplatz irgendwo.
Drei Tage ohne Strom. Ist mal eine Erfahrung wert, die ich aber nicht wirklich so oft haben möchte. Das hier ab und zu mal der Strom weg ist, Sommers wie Winters ist ja noch ok. Meistens kommt er dann auch schnell wieder. Ist halt so, und kann (und muss) man mit leben. Allerdings volle drei Tage ist nicht schön. Um spätestens vier Uhr schon ein paar Kerzen angemacht, die Taschenlampe macht nicht so heimeliges Licht. Blöd, wenn man dann auf Toilette geht, den Lichtschalter betätigt und nix passiert. Umdrehen, Taschenlampe holen und platzieren, und weiter geht’s. Ist mir mindestens jedes zweite Mal passiert.
Weiterhin bekommt man nicht alles oder weniger mit, als wenn man Internet und Fernsehen hat. Ich denke, da ist einiges nachzuholen, was Berichte über diesen Sturm angeht. Ich hab mich mehr auf die lokalen Vorkommnisse konzentriert, das war wichtiger und naheliegend.
Angesichts dieser Bilder, wie z.B. hier vom “Nikon at Jones Beach Theatre” kann man vielleicht verstehen, dass viele Menschen traumatisiert sind.
Egal mit wem man sich unterhält, die Menschen sind fassungslos und geschockt. Selbst hier in der Nachbarschaft, wo es vergleichsweise glimpflich abgelaufen ist. Ohne das jetzt dramatisieren zu wollen, es wird noch einige Zeit ins Land gehen, bis dass die Gemeinschaft hier verdaut hat. Ich will nicht sagen, dass ich einen Schock habe, aber es “fühlt” sich wirklich sehr komisch an, so etwas miterlebt zu haben. Noch vor wenigen Wochen habe ich im NaJBT Peter Gabriel gesehen und jetzt steht der Atlantik an der Bühne. Das ist unvorstellbar, gerade wenn man die Ecke da kennt.
Es geht irgendwie immer weiter.
Von daher passt der alte Rocky Horror Song ganz gut. Sogar etwas angepasst.
Over at the Frankenstorm place
In the velvet darkness,
of the blackest night,
burning bright,
there’s a guiding star,
no matter what or who you are.
chorus:
there’s a light (over at the frankenstorm place)
there’s a light (burning in the fireplace)
theres a light, light, in the darkness of everybody’s life.
The darkness must go
down the river
of night’s dreaming
Flow morphia slow,
let the sun and light come streaming,
into my life
into my life
Theres a light…
chorus:Over at the frankenstorm place
Theres a light
burning in the fireplace
theres a light…a light
in the darkness of everybodys life
I can see the flag fly
I can see the rain
Just the same there has got to be,
something better here for you and me.
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