Gelassenheit

OPPEine Portion Gelassenheit sollte man dieser Tage auf jeden Fall mitbringen. Sei es beim Anstellen an den Tankstellen oder während des täglichen Berufsverkehrs.

Die Benzinsituation ist weiterhin sehr angespannt, und die Schlangen vor den Tankstellen werden nicht kürzer. Laut Behörden sind Benzinlieferungen unterwegs, aber wann und wo die ankommen weiß niemand. Eine gute Quelle wo es Benzin gibt, ist die Seite von LongIslandGasPrices.com. Da gibt’s (neben vielen Tweets die man tracken sollte) Informationen, wo man tanken kann. Wenn man denn die Zeit hat, sich in die Schlange zu stellen. Noch ist genug Sprit im Tank vom Dodge, aber bis Ende der Woche müsste ich dann auch mal wieder tanken. Mal sehen, ob ich ein paar Tage mit dem Fahrrad fahren muss.

Bei den Temperaturen zurzeit zwar kein angenehmer Gedanke, aber machbar. Die Temperaturen und ein neues Sturmtief, welches sich auf uns zubewegt, sind ein großes Thema. Bei Nachttemperaturen um den Gefrierpunkt frieren viele in den nicht geheizten Häusern. Auch tagsüber haben wir gerade mal 5 – 6 °C und mit dem Wind fühlt sich das eiskalt an. Temporär lasse ich ein paar Freunde bei mir übernachten, die seit letzten Montag keinen Strom und keine Heizung mehr haben. Bei mir gibt’s wenigstens Strom, Heizung und warmes Wasser. Viele Straßen in der Nachbarschaft sind immer noch ohne Strom. Eigentlich hatte ich gedacht, dass die gesamte Siedlung wieder Strom hat. Weit gefehlt. Der Strom geht nur bis zur Campbell Ave. Westlich davon ist alles dunkel und es laufen noch viele Generatoren. Irgendwie sind das wohl unterschiedliche Stromeinspeisungen. Im Nassau County sind heute Morgen immer noch ca. 200.000 Kunden ohne Strom.

New york long island

Gelassen sollte man auf jeden Fall auch den täglichen Berufsverkehr nehmen. Es gibt zwar Fahrpläne, die kann man aber getrost vergessen. Wäre einfacher, die LIRR und MTA würde sagen: Es fahren Züge. Und wenn man Glück hat, halten die auch, und man kann sich irgendwie reinquetschen. Heute morgen fuhren von normalerweise elf Linien nur 4 (Hauptlinien). In unregelmäßigen Abständen und dermaßen überfüllt, dass es ich erst den fünften Zug nehmen konnte. Oder mit eingedrückt wurde. Zwei Züge haben gar nicht gehalten, weil sie augenscheinlich zu voll waren. Man steht dann zumindest so eng, dass man nicht umfallen kann. Hat auch was. In Laufe des Tages sollen aber laut MTA weitere Linien in Betrieb genommen werden und die Lage sollte sich im Laufe der Woche wesentlich verbessern. Hoffen wir mal. Zumindest nehmen es die meisten Pendler wirklich gelassen und man hilft und unterstützt sich, wo man kann. Ein paar markige Sprüche heitern dann ja auch auf. Wie eine junge Dame heute morgen, die unbedingt noch mit wollte. Sie würde zum ersten Mal so Bahn fahren und müsste unbedingt noch mit, um das Erlebnis mal zu haben. Nach einigem Gelächter sind wir halt noch näher zusammengerückt und ich weiß jetzt, dass der Mann vor mir in seiner North-Face Jacke die Größe 54 hat. Und die genaue Zusammensetzung und die Pflegeanleitung kenn ich jetzt auch. Bügeln darf man die nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.