“Stand up for Heroes” ist eine Veranstaltung von ReMIND.org, die seit 6 Jahren jährlich im Bacon Theatre in New York stattfindet, um Gelder für Veteranen der Streitkräfte zu sammeln. ReMIND.org wiederum ist eine von Bob Woodruff ins Leben gerufenen Stiftung. Bob Woodruff selbst ist ein TV Journalist der für ABC arbeitet. 2005 wurde er bei während einer Reportage im Irak durch eine Bombe schwer am Kopf verletzt.
Das Beacon Theatre ist eins der ältesten Theater und Spielstätten in New York. In elitärer Lage, mitten in der Upper West Side gelegen, ist das 1929 eröffnete Theater alljährlich der Veranstaltungsort für “Stand up for Heroes”. Des Weiteren werden im Beacon noch die Tony Awards verliehen und es gilt als allgemein bekannte Spielstätte für Bands und Theateraufführungen.
Normale Ticketpreise für “Stand up for Heroes” bewegen sich dabei zwischen 100 Dollar und 250.000 Dollar. Wobei die Tickets nicht als Tickets gesehen werden, sondern als Donation für ReMIND.org. Wenn man ein Ticket ergattern konnte, bekommt man sogar eine Spendenquittung und kann diese dann zur Steuererklärung einreichen. Durch viel Glück und “zur richtigen Zeit am richtigen Ort” konnte ich Karten für diese sehr begehrte Veranstaltung bekommen. Sehr geil, um das mal salopp zu sagen.
Mit am wichtigsten war natürlich, dass auch Bruce Springsteen an der Veranstaltung teilnimmt. Für mich das letzte Mal, dass ich ihn dieses Jahr sehe. Es wird zwar darüber gemunkelt, dass er seine Tour 2013 fortsetzt, aber man weiß noch nichts genaues. Dürfe aber spannend werden, ob dem wirklich auch so ist. Was natürlich viele hoffen.
Anders als von mir erwartet spielte Bruce in der Mitte der Show vier Songs: “We Can Take Care Of Our Own”, “Working On The Highway”, “Tougher Than The Rest (mit Patty)”, “Land Of Hope And Dreams”.
Daneben gab er zwei launige Witze zum Besten. War ok.
Nach seinem Auftritt wurde neben seiner Mundharmonika, 6 Tickets für eine Show, eine Backstageführung, ein Autogramm und seine Gitarre versteigert. Für 110.000 Dollar ging alles an eine wohl junge blonde Dame. Konnte ich leider nicht sehen, dazu saß zu weit oben. Bis 20.000 Dollar hatte ich noch mitgeboten und aufgezeigt, was allerdings (und leider) niemand gesehen hat. Und da ich so schändlich ignoriert worden war, hab ich es dann auch unterlassen ab 30.000 Dollar weiter mitzubieten. Man muss auch mal zurückstecken können.
Als weiterer Musikakt war Roger Waters von Pink Floyd auf der Bühne. Zusammen mit 10 Veteranen und Verwundeten aus verschiedenen Serviceeinheiten spielte er “Wish You Were Here”, “Knocking On Heavans Door” und den Levon Helm Song “Wide River To Cross”. Gesungen von einem der Veteranen mit einer außerordentlichen Stimme.
Der Stand up Part wurde von Jon Stewart eingeleitet, der sich in wunderbarer Weise erst mal über die gerade abgeschlossene Wahl ausließ. Die Sprüche dabei gingen weit unter die Gürtellinie, aber genau so ist halt die amerikanische Stand Up Comedy Szene. Politisch Korrekt gibt es nicht wirklich. So konnte Jon Stewart nicht verstehen, warum Amerika einen Präsidenten mit so einem Namen wählt: “Barack Hussein Obama. Sein Nachname klingt so, wie einer der größten Schurken der Menschheit und sein zweiter Vorname ist der Gleiche wie einer der schlimmsten Feinde der USA hieß. Wie kann man mit so einem Namen gewählt und wiedergewählt werden? Ich denke nicht, das Nazideutschland jemanden mit Namen Gaylord Shittler an die Macht hätte kommen lassen.” Genial.
Neben Politikern wurden noch andere (Rand?)Gruppen in derbe Weise auf’s Korn genommen. Ricky Gervais, einer der witzigsten Comedians überhaupt und einer meiner Lieblings-Comedians, ließ sich über dicke Menschen “Hey. Don’t. Believe. Them. It isn’t a disease.” und einen Flyer über Analsex aus einer Homosexuellenbar aus. Absolut genial, wenn er mit seinem britischen Akzent und seiner Mimik seine Ansichten und Sprüche abfeuert. Ricky Gervais ist vielleicht bekannt durch “Nachts im Museum”. Dort spielt er den Museumsdirektor. Weiterhin spielt er in der britischen Version von “The Office”. Wen der spezielle Humor von Ricky Gervais interessiert, dem kann ich empfehlen sich das mal anzuschauen. Sollte aber auf jeden Fall in Originalversion sein. Britischer Humor vom Feinsten.
Robin Williams bildete dann quasi den krönenden Abschluss der Comedians. Mit seinen 61 Jahren hat er kein bisschen seiner Ausstrahlung und Dynamik verloren. Er kam auf die Bühne, zückte sein iPhone und meinte: “Ihr macht Bilder von mir, ich mach Bilder von euch. Und dann lasst uns das Internet damit fluten.” Es entspann sich dann ein Dialog mit Siri. “Hey Siri, kannst Du mir den Weg zum nächsten Elektronikladen zeigen“. Siri: “Warum? Du willst Dir doch wohl kein Samsung S3 kaufen?“
Nach den letzten Wochen war die Show und der Abend wie erwartet eine Abwechslung der besonderen Art.
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