Wir verlassen Tusyan nach einem ausgiebigen Frühstück und folgen dem East Rim Drive bis zum Desert View. Hier am östlichen Rand des Canyons machen wir noch einen Stopp und nehmen vorerst Abschied vom Grand Canyon. Beide Jungs sind immer noch schwer begeistert von der Weite und den Ausmaßen des Canyons und Yan hat meines Erachtens sehr gute Bilder geschossen. Das eine Panorama werd ich ihm wohl klauen müssen, das ist ihm sehr gut gelungen. Und so denn die iNet Verbindung hält, was sie verspricht, sollten auch bald ein paar (mehr) Bilder (nicht nur vom GC online sein).
Das Internet muss gut sein, der Jüngste im Bunde ist schon in seine Welt abgetaucht und man hört keine Beschwerden.
Vom Desert View geht es über Cameron Richtung Page. Hier warten der Antelope Canyon und der Horseshoe Bend sehnsüchtig auf die Kamera von Yan.
Cameron ist zwar als Stadt ausgezeichnet, aber viel mehr als ein paar vereinzelte Wohnwagen-Siedlungen der Navajos sieht man nicht. Die karge und hügelige Landschaft macht es uns schwer zu verstehen, wie Menschen hier leben können. Yan zeigt sich tief beeindruckt von den Lebensumständen, die wir nur von außen sehen oder erahnen können. Kritik an der Indianerpolitik der USA wollen wir hier jetzt aber nicht ausrollen. Vielleicht mal an anderer Stelle. Es ist halt wie es ist.
Als Alternative hatten wir noch vorgesehen zum Marble Canyon zu fahren. Da aber die US 89 nach der Abzweigung zum Marble Canyon weiter nach Page gesperrt ist, und wir sowieso eine Umleitung und einen Umweg von gut 50 Meilen fahren mussten, haben wir kurzfristig die Pläne umgeschmissen und sind direkt zum Antelope Canyon gefahren.
Dieser Slotcanyon, bestehend aus dem Upper und Lower Canyon, liegt in Steinwurfweite von Page entfernt. Der Canyon ist (und wird bei Regen noch) durch einen unterirdischen Fluss ausgebildet. Ich war vor ein paar Jahren schon mal hier und die fotografischen Möglichkeiten die man hier hat sind unbeschreiblich. Yans Kamera stand fast keine Selunde still. Hoffe, die Bilder die er gemacht hat, sprechen für sich.
Vor Jahren wurde ich von Häuptling “Verspiegelte Gläser” durch den Canyon geführt, und bei dem Gedanken daran musste ich unweigerlich grinsen. Funny Story. Egal, war früher und jetzt und heute galt es den Jungs dieses (meines Erachtens) Highlight der Natur näher zu bringen. Und ich denke, beide hatten ihren Spaß.
Zitat: “War richtig geil da.”
Da der Horseshoe Bend gleich nebenan liegt und heute sowieso auf dem Programm stand, sind wir kurzerhand die paar Meter rübergefahren. Yan hatte sich schon im Vorfeld “voll darauf gefreut”. Also haben wir den etwas beschwerlichen Weg in Angriff genommen. Ist zwar keine weite Entfernung vom Parkplatz, aber übelst zu laufen. Durch den feinen Sand zu laufen ist beschwerlich, zumal man über eine Kuppe muss. Dafür entschädigt der einzigartige Blick auf den Horseshoe Bend. Wir hatten erst etwas Sorge, dass der Colorado auch hier seine schmutzig braune Farbe wie im Grand Canyon hat. Zum Glück war das nicht so, der Fluss präsentiert sich uns in seiner typisch grünlichen Farbe. Leider macht uns ein heftiger Wind und der dadurch uns um die Ohren fliegende Sand das Leben am Rand des Bends schwer, sodass wir uns kurze Zeit später wieder verziehen. Wer auf Ganzkörperpeeling steht, hätte dem wohl was abgewinnen können, wir nicht so.
Konversation des Tages über die ich immer noch ein wenig nachgrübel:
“Ein Fass ist besser als ein Six-Pack. Is’ mehr drin, nöh?”
Was meinte er damit wohl?
Bilder der letzten Tage sollten nachher auf Yans Flickr Seite stehen. Link reiche ich nach.
Die YAP-News von heute kommen wieder etwas verspätet und in einem separaten Beitrag. Produktion dauert immer was länger, als das schnelle schreiben eines Artikels.
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