One if by land, two if by sea. … Ich nehm drei, denn die Jungs kommen durch die Luft.
Der Sommerurlaub der Jungs steht an und es gibt wieder was zu entdecken (und auch ‘nen bischen was zu lernen). Lange im Vorfeld dieser Reise, nach unserer letzten Exkursion in den Westen, kamen beide Jungs mit dem Vorschlag um die Ecke, das sie mal wieder gerne ein NASCAR Rennen sehen wollten. Da ich kein Rennen zu uns bringen kann, muss ich sie also zu einem Rennen bringen. Da kam es ganz passend, das die diesjährigen Sommerferien in den Juli fallen. Mitte Juli findet auf dem New Hampshire Speedway das Caping World 300 statt. Als wenn ich es geplant hätte. Yan äußerte zudem, dass er gerne mal Boston sehen würde. Und so entstand die Idee zur “New England Tour”.
Neben einem langen Rennwochenende in New Hampshire wird es Geschichte und Natur satt geben. Der interessante “Lerninhalt” der Reise hat dann mehr historischen Charakter. Die Neuengland Staaten gelten immerhin als Wiege der heutigen USA. Mehr oder weniger das erste Mal 1616 von John Smith (ja, genau. Dem John Smith.) erwähnt und hinreichend beschrieben, erreichten wenige Jahre später (1620) die ersten Siedler mit der Mayflower die Bucht von Plymouth. Die so genannten Pilgerväter gründeten Plymouth und in den folgenden Jahren wanderten zehntausende aus England ein und gründeten Siedlungen wie Boston, Roxbury und Salem. Im weiteren Verlauf, zum 18. Jahrhundert hin, entwickelte sich Boston zu einem der wichtigsten Häfen Amerikas. Später gab’s dann ‘nen paar Unruhen (Boston Tea Party, Boston Massaker) die erst zum Zoff zwischen der Krone (England) und den Kolonialstaaten führten (Unabhängigkeitskrieg) und 1776 dann zur Unabhängikeitserklärung. Daher gelten Boston und Neuengland gewissermaßen als Geburtstätte der Vereinigen Staaten.
Unsere Reise beginnt dann auch in Plymouth, wo wir uns die Mayflower anschauen. Ok, nur eine Replik, aber immerhin. Weiterhin steht der Besuch der 17th-Century-Village an. Leben wie es vor ein paar hundert Jahren stattgefunden hat. Als die Pilgrims hier ankamen. Soll angeblich authentisch sein. Wir werden das überprüfen. Abzüge gibt es, wenn wir einen Tweet schicken können oder einen Facebook Status.
Weiter geht es für gut zwei Tage nach Boston, wo wir auf den Pfaden von Paul Revere und Babe Ruth wandern werden. Freedom Trail, Curse of the Bambino, Bunker Hill und die USS Constitution liegen auf dem Weg und ich möchte den Jungs auch gerne das Holocaust Museeum zeigen, welches mich bei einem Besuch Bostsons sehr beeindruckt hat. Ich plane zumindest an Yale, Harvard und dem MIT vorbeizufahren. Vielleicht hilft ja schon das Vorbeifahren um ein bisschen schlauer zu werden. Ich fand, letztes Mal hat das was gebracht. Wirklich.
Von Boston aus geht es zuerst an der Küste Richtung Norden, bevor dann gut vier Tage etwas weiter westlich in Laconia am Lake Winnispaukee Quartier genommen wird. Zum einen ist der Lake Winnispaukee der größte See der Seenregion von New Hampshire, zum anderen liegt der New Hampshire Speedway nur gut 20 Autominuten entfernt. Laconia bietet uns somit den besten Ausgangspunkt um die drei Tage Rennwochenende zu gestalten. Los geht es am Freitag mit Trainingsläufen und dem Qualifying. Am Samstag steht das Nationwide Rennen auf dem Plan, bevor wir uns am Sonntag das Cup Rennen anschauen (und Abends dann den Fußballweltmeister feiern.) Leider (oder wie-auch-immer) werden wir das Endspiel der WM nicht live anschauen können, da genau dann das Rennen ist. Die 28 Nachfragen bei den Jungs ergaben aber immer wieder, “ist ok, macht nichts, NASCAR is’ wichtiger“. (Good boys.)
Von Laconia geht es dann weiter nach Nordosten, Richtung Maine. Bar Harbor und der Acadia National Park in der Nähe von Bangor stehen für die nächsten Tage an. Gemessen an den National Parks die wir in den letzten Jahren besucht haben, nimmt sich der Acadia NP eher klein aus. Nichtsdestotrotz bietet er viel Natur und es gibt viel zu sehen. Ich hoffe auf eine große Auswal. Abstecher nach Bangor und die weitere Küste rauf bis kurz vor Kanada sind geplant. Da wir auf der Hinfahrt von Laconia nach Bar Harbor einen Teil der Küste Maines zwischen Portland und Ellsworth ausgelassen haben, nehmen wir auf dem beginnenden Rückweg die Küstenstraße runter bis Auburn. Maine, der größte und nördlichste der Neuenglandstaaten, ist bekannt für die Schönheit und Unberührtheit seiner Natur und der Küste. Ich denke hier wird es einiges zu sehen geben.
Von Aubrun aus geht es wieder ein wenig nach Norden. Der Weg führt uns durch den White Mountain National Forrest erst nach White River Junction, um uns dann durch den Green Mountain National Forrest nach Albany zu bringen. Die Hauptstadt des Staates New York ist auch das letzte Etappenziel, bevor es dann, nach 14 Tagen Reise, durch das schöne Hudson Valley wieder nach Hause geht. Auf dem Weg liegt dann noch West Point und der Bear Mountain Park.
Die Tour umfasst in ca. 1300 Meilen alle New England Staaten (Connecticut, Rhode Island, Massachusetts, New Hampshire, Maine und Vermont). Vielleicht, mal sehen, wer-weiß … gibt’s auch wieder die ein oder andere Überraschung. Allerdings diesmal keinen Hubschrauberflug. Schaun wir mal …
Was in den letzten Jahren eigentlich immer ganz gut geklappt hat: Wer darf wann vorne sitzen. Da haben die beiden sich immer gut abgewechselt und so richtig Streß gab es damit nie wirklich. Aber für dieses Jahr hab ich mir was besonderes ausgedacht: Morgens beim Frühstück werd ich irgendwann laut Boston rufen und wer von den beiden dann dreimal schnell hintereinander “Massachusetts” sagen kann (ohne zu spucken, lispeln oder sich die Zunge zu verknoten), darf vorne sitzen. Das wird ein Spaß. Ich werde berichten.
In diesem Sinne …
And we’ll ride until we fall
Well sleep in the fields
We’ll sleep by the rivers
And in the morning we’ll make a plan
Well if you can’t make it stay hard, stay hungry, stay alive if you can
And meet me us in a dream of this hard land
Anmerkung: Vielen Dank für den freundlichen Hinweis, dass ich zwei Himmelsrichtungen verwechselt habe. :) Textstellen sind korrigiert. Ich hätte mich vielleicht doch an “links” und “rechts” halten sollen. Man gut, dass wir mit GPS fahren.
Für das “vorne sitzen Problem” gibt es doch schon ganz eindeutige Regeln. Am Besten Ausdrucken und ins Auto legen.
Siehe: http://www.helpster.de/die-shotgun-regeln-so-sitzen-sie-vorne_64969
23 und 24 mag ich. Da könnte man was draus machen. ;)