Über Salem und Gloucester erreichen wir gegen Mittag den einkommensteuerfreien Staat New Hampshire. Da macht sich dessen Motto “Live free or die” mal so richtig bemerkbar. Nicht dass uns das betreffen würde, aber interessant ist es allemal. Doch zunächst noch ein paar Worte zu Salem. In gut 30 Minuten, wenn man sich wieder mal verfährt, von Boston aus zu erreichen, ist Salem auf jeden Fall einen Abstecher wert. Das ich mich mal wieder verfahren habe, lag allerdings diesmal nicht am Navi. Oder eben doch. Ich habe nämlich, auf Grund der spannenden Geschichten die Paul uns zu erzählen wusste, nicht mehr aufs Navi geachtet. Ich wusste bis dahin aber auch nicht, dass 11-jährige schon von Beziehungen sprechen, wenn sie miteinander gehen. Nein, keine Sorge Mädels, Paul ist nicht in einer Beziehung und noch frei. Nicht das jetzt Tonnen von Taschentüchern vollgeheult werden. Geht wieder? Gut. Also, es ging vielmehr um Freunde oder Schulkumpels von Paul, deren Namen natürlich nicht veröffentlich werden können, zumal ich die immer vergesse oder durcheinander bringe. Die Geschichten waren aber so gut und gut erzählt, dass ich eben nicht mehr auf das Navi geachtet habe. Egal, alle Wege führen nach Rom und ein paar auch nach Salem. Bekannt wurde Salem durch ein Vielzahl von Hexenprozessen Ende des 17ten Jahrhunderts. Muss da hoch her gegangen sein. An jeder Ecke gibt es heute mindestens zwei Läden in denen man Glaskugeln, Zauberstäbe und allerlei Zeug die so ‘ne Hexe heute braucht, kaufen kann. Da wir drei uns allerdings nicht so aufs Hexen verstehen, konnten wir nicht viel mit den angebotenen Waren anfangen. In jedem Laden konnte man sich zudem die Zukunft vorraussagen lassen. Wenn man dran glaubt, bestimmt eine lohnende Sache. Wenn man nicht dran glaubt, lohnt es sich bestimmt auch. Für den Kartenleger.
Durch Gloucester wollte ich fahren, weil hier ein Teil des Films “Der Sturm” von Wolfgang Petersen spielt. In dem Film spielen unter anderem der Clooney Schorsch und Mark Wahlberg mit. Hintergrund des Films ist der Untergang des Fischerbootes “Andrea Gail”, das während des Jahrundertsturms von 1991 gesunken ist. Und, ihr werdet sehen, das sich gleich wieder ein Kreis schließt, in den ersten Szenen des Films wird während einer Barszene “Hungry Heart” gespielt.
Wir verlassen also Massachusetts und fahren gen Norden, Richtung Laconia. Massachusetts kann im Übrigen keiner von uns fehlerfrei aussprechen. Zumindest nicht drei Mal hintereinander, wie im Shotgun-Spiel gefordert. Brauchten wir aber auch bisher nicht, die Regel. Das “gunnen” klappt bisher reibungslos. (Außerdem ist es genial mit Yan einen Blick auszutauschen, wenn Paul wieder eine seiner zahlreichen Geschichten von sich gibt. Gibt dem Ganzen eine besondere Würze.) Laconia, oder genau Weirs Beach liegt am größten See New Hampshire’s. Der Lake Winnipesaukee ist gut 41 km lang und an der breitesten Stelle so 16 km breit. (Prost.) Die Jungs haben heuten Abend dann schon mal die Wasserqualität bei einem Bad getestet und für gut befunden.
Weirs Beach ist der Ausgangspunkt für die nächsten paar Tage. Bis Sonntag steht NASCAR und fast ausschließlich NASCAR auf dem Programm. Von morgen bis Sonntag werden wir uns das gesamte Rennwochende mit allen möglichen Rennen auf dem New Hampshire Motor Speedway geben. Heute haben wir uns zum Auftakt gleich mal die Hauler Parade angeschaut. Immer wieder ein Erlbenis, wenn die 30t-Trucks der Rennteams in die Strecke einfahren. Dauert zwar nur gut 20 Minuten, aber gehört dazu und sollte man mal gesehen haben. Morgen stehen hauptsächlich Trainingsläufe und Qualifying auf dem Programm, bevor der Tag mit einem 100 Meilen Rennen der Whelen All-American Series endet.
Daher gilt vor allem die Vorhersage für die nächsten Tage: Thunder.
Und natürlich …
That pure American brother, dull-eyed and empty-faced
Races Sundays in Jersey in a Chevy stock super eight
He rides her low on the hip, on the side he’s got Bound For Glory in red, white and blue flash paint
He leans on the hood telling racin’ stories, the kids call him Jimmy The Saint
Well that blaze and noise boy, he’s gunnin’ that bitch loaded to blastin’ point
He rides headfirst into a hurricane and disappears into a point
And there’s nothin’ left but some blood where the body fell
That is, nothin’ left that you could sell
Just junk all across the horizon, a real highwayman’s farewell
And I said, “Hey kid, you think that’s oil? Man, that ain’t oil, that’s blood”
I wonder what he was thinking when he hit that storm
Or was he just lost in the flood?
Lost in the flood, Bruce Springsteen
In den heutigen News geht es dann auch wieder für andere nach vorne, und Yannick hat schon ein paar sehr geile Bilder von der Strecke hochgeladen.
[vimeo 100475014 w=600&h=400]
Schreibe einen Kommentar