Zumindest denke ich, dass das die Mehrzahl von Moose ist.
Wir verlassen Laconia Richtung Norden und fahren um den Lake Winnipesaukee herum und hinein nach Maine. Ziel ist Bar Harbor, ein beleibter Erholungsort der Oberklasse von Maine. Zählen wir uns also die nächsten 3 Tage auch dazu? Ist eigentlich egal, wussten wir bis gerade eben ja gar nicht.
Bevor wir aber Bar Harbor erreichen, müssen erst mal gut 250 Meilen zurückgelegt werden. Das ist aber wie immer ein Klacks. Denn, da wiederhole ich mich gerne, Autofahren in den Staaten ist super entspannend. Wenn dann noch die DJ’s im Auto mitspielen und den Fahrer mit nem roten Pferd, das nach einer Fliege schlägt erheitern, ist alles gut. Was es nicht alles an schlechten Schlagern gibt. Unglaublich.
Durch kleine Dörfer, die so klingende Namen wie Cornish und Standish haben und nur ein paar Meilen auseinander liegen, führt die Fahrt durch eine, reich an Seen, sehr schöne Landschaft. An einem der Seen halten wir an um einen kleinen Spaziergang zu machen und kommen fast Augenblicklich mit dem Security Mann ins Gespräch. Ok. Ich geb zu, ich hab ein Hinweisschild nicht sofort kapiert und ihn angesprochen, was es bedeutet. Eigentlich hätte uns der Security Mensch auch auch sofort auffallen können. Wir waren aber eher von der Klarheit des Wassers beeindruckt. Und die war auch der Grund des Hinweisschildes und der Security. Der SecMan (ließt sich cooler) erklärte uns dann freundlich, dass man mit 2500 Dollar Strafe rechnen kann, wenn, jetzt kommt’s … ein Body-Part … den See berührt. Wie? Was? Ein Body-Part? Ja. Wenn Paulchen zB seine Patschhände in das wirklich glasklare Wasser gehalten hätte, hätte (unter Umständen) ein Bußgeld von 2500 Dollar gewunken. Hintergrund: Der See dient als Frischwasserquelle der nahegelegenen Stadt. Bis 2,5 Meilen raus auf den See gilt diese Verordnung und der SecMan (immer noch cool) war da, um den See zu “bewachen”. Sauber. Nicht nur das Wasser. Er erklärte dann weiter (ok, auf Nachfrage), dass wenn man ein Glas Wasser so aus dem See trinken würde, dieses eine bessere Qualität hätte, wie das Wasser, welches im Boston aus der Leitung kommt. Gut, konnten wir jetzt nicht überprüfen. Wir hatten weder ein Glas zur Hand, noch eine Schöpfkelle. Die wär wohl von Nöten gewesen um das Glas zu füllen, ansonsten hätte uu ein Body-Part den See berührt. Und das wollten wir dann nicht riskieren. Was Yan und mich dann auf der Weiterfahrt beschäftigte: In dem See konnte man Angeln. Hmmm … Ok, Köderwürmer sind wohl und haben wohl keine Body-Parts die unter die Verordnung fallen. Aber angeln heißt ja auch, da waren/sind Fische im Wasser (die Angler werden ja nicht nur die Köderwürmer baden wollen). Und so’n Fisch muss ja auch mal. Zumindest pullern. Das verunreinigt nicht? Wir waren dann doch ganz froh, kein Glas dabei gehabt zu haben.
Kurzweilig, mit irgendwelchen Indianern die ein Lasso schwenken, wo es auch nen Tanz zu gibt, ging es weiter und ein vorherrschendes Thema war natürlich die Aufklärung des Andy (Paul muss seitdem immer hinten sitzen) was man bei einer Harley Davidson so zu beachten hat. Immer gut, wenn man zwei kundige Fachleute dabei hat. So erreichten wir gegen frühen Nachmittag Bar Harbor.
Nettes Städtchen. Hier kann man es wohl aushalten. Auch wenn es wirklich etwas sehr touristisch zugeht. Aber das stört uns nicht und ohne das hätte die beiden wohl auch nicht die Moose-Mützen gefunden. Paul kommt bestimmt in den Lokalnachrichten, der wollte die gar nicht wieder absetzen.
Maine ist natürlich für seinen (Maine-)Hummer bekannt. Was liegt also näher, als sich da gleich mal einen zu gönnen. Ok, wir sind erst mal klein angefangen, weil ich wirklich nicht wusste, ob wir so locker mit der Hummerzange umgehen können. Und wir wollten uns nicht gleich zu Anfang als Nicht-Oberklassen-Zugehörig outen. So Oberklasse denke ich, bekommt das mit in die Wiege gelegt. Das Hummer knacken. Aber wie das News Video zeigt, hat das ganz gut geklappt. Plan B wäre ein “Leberwurstbutterbrot auf die Hand” gewesen.
Am Abend nahmen wir dann noch an den internationalen Meisterschaften im Stein-Flitschen, die hier alljährlich am 14ten Juli in Bar Harbor ausgetragen werden, teil. Leider wurde unser Kommen schon Wochen vorher durch die lokale Presse geleakt, wodurch alle anderen Teilnehmer frühzeitig ihre Teilnahme wieder absagten. Zu schade, wir wären gerne gegen die Zweitbesten angetreten. So aber mussten wir den Stein-Flitsch-Fudge unter uns ausspielen. Paul wollte nach der dritten Runde noch eine Regeländerung eingeführt haben. Seine Steine würden, so versuchte er es uns zu verkaufen, unter der Wasseroberfläche weiter flitschen und das müsste eigentlich mitzählen. Da er die erforderliche absolute Mehrheit nicht sofort zusammenbekam, wird er diese Regeländerung bei der nächsten Tagung des obersten Stein-Flitsch-Komitees vortragen und hoffen, sie durchzubekommen. Mal sehen, ob das gelingt. Die Meisterschaften wurden also nach geltenden Regeln der Knobelschule Dörentrup von 1981 ausgetragen. Nach hartem und fairen Kampf konnte sich Yannick am Ende verdient mit 9 Stein-Flitsch (im Übrigen die einzig korrekte Bezeichnung dafür) durchsetzen und trägt jetzt zu Recht den Titel Stein-Flitsch-Fudge. Herzlichen Glückwunsch dazu. Auch dazu gibt es Ausschnitte im heutigen News Video.
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