Wenn 70 Meter unter der Erde das Licht ausgeht, siehst Du nichts mehr. Nicht mal sprichwörtlich die Hand vor Deinen Augen. Das ist das schwärzeste Schwarz, was man sich vorstellen kann. Man hat nicht den Hauch einer Idee, was um einen herum ist. Als Adam, unser Führer durch die Wind Cave im gleichnamigen National Park, dann eine Kerze anmacht, sieht man eigentlich nicht viel mehr. Aber man bekommt einen Eindruck davon, wie die Jungs, die vor rund 120 Jahren die Höhle entdeckt haben, die unterirdische Welt gesehen haben.
Die Wind Cave, rund 40 Meilen südlich von Rapid City gelegen, ist die fünft größte Höhle der Welt, und hat rund 200 km erforschte Höhlenkilometer. Das Ganze aber auf nur einer Fläche von etwas mehr als einem Quadratkilometer. Ich hatte dort im Vorfeld der Tour angerufen, um mich zu erkundigen, ob wir das zusammen mit Yannick ohne Probleme machen können. Man hatte mir damals zwei Touren empfohlen, von der wir dann heute die Natural Entrance Tour gemacht haben. Hat auch gut geklappt. Über eine Strecke von ca. 1,3 Meilen ging es, einer natürlichen Erdspalte folgend, 70 Meter in die Tiefe. Teilweise über sehr nasse und glitschige Stufen und sehr enge Passagen, an denen man nur vorbei kam, indem man seitwärts ging.
Die Höhle besteht zu einem großen Anteil aus Kalkstein (Limestone) und ist berühmt für die Boxwork genannten Kalzium-Formationen, die sich wie Bienenwaben an den Wänden ausbreiten. Die Höhle geht bis auf 152m (500ft) in die Tiefe und es herrscht eine lauschige Temperatur von konstant 11°C (52°F).
Auf dem Weg zur Wind Cave liegt das Mt. Rushmore Memorial, welches jeder gute Amerikaner einmal in seinem Leben besucht haben sollte. So auch wir. Das Memorial, auch Shrine of Democracy genannt, zeigt von links gesehen die Präsidenten Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln. Die vier dargestellten Präsidenten galten zur Zeit der Erstellung des Monuments, als bedeutendste und symbolträchtigste Präsidenten. Das die Lakota-Indianer das Monument als Entweihung ihres heiligen Berges sehen, schien und scheint keinen sonderlich zu stören. Für uns ist es ehrlich gesagt nur ein Fotostopp. Nett es mal gesehen zu haben, aber so mal richtig vom Hocker gehauen hat es uns nicht. Wenn man aber schon mal in der Nähe ist …
Ein Wort noch zum “überall” angepriesenen Custer State Park, der zwischen Mt. Rushmore und dem Wind Cave National Park liegt. Ja, nette und schöne Landschaft, zweifelsohne. Aber es wird überall damit Werbung gemacht, dass auf der Wild Life Loop Road über 400 freilaufende Bisons zu sehen sein sollen. Es ist, laut einschlägigen Publikationen, die größte Bisonherde in den vereinigten Staaten. Können wir nicht bestätigen, denn das einzige, was wir auf der Loop Road gesehen haben, waren fünf Esel. Zwei davon außerhalb des Wagens.
Wie immer: Bilder von Yannick.
Und unsere YAP News Tageszusammenfassung. Viel Spaß.
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