Back in time – Winter is coming

Heute gesponsert von Hollister.

 IMG_2468Das Leben der 102 Pilger, 22 Schafe und 56 Hühner die vor gut 394 Jahren hier an der Ostküste gelandet sind, wurde uns heute sehr informativ und spannend näher gebracht. Das lag nicht zuletzt an Tom, einem Guide auf der Mayflower, der uns die Geschichte der Männer, Frauen und Kinder der ersten Pilger erzählt hat. Wenn man seinen Bart gesehen hätte, was wir getan haben, ihr aber leider nicht, könnte man sogar meinen er wäre dabei gewesen. Neben der Erzählung selbst, war der Bart äußerst beeindruckend. Nicht, dass man die Geschichte nicht auch hätte nachlesen können oder in Teilen vorher schon (etwas) kannte. Tom verstand es, das Ganze überaus spannend und interessant rüberzubringen. So erfuhren wir unter anderem, dass Plymouth eigentlich nur durch einen Zufall oder besser gesagt, durch einen Sturm als Landungspunkt der Pilger ausgewählt wurde. Eigentlich hatten die nämlich geplant in der Hudsonmündung, in der Nähe den heutigen New York’s an Land zu gehen. Durch einen Sturm wurden sie aber so weit nach Norden abgetrieben, dass sie auf Grund des einsetzenden Winters nicht wieder zurück fahren wollten oder konnten. O-Ton Tom: “You know … winter is comming.” Ja. Kein Verschreiber. “Winter is comming.” Denn die meiste Zeit sprach er in der Gegenwart von 1620. Stolze Leistung, wie ich fand. Auch konnte ich mir ein schmunzeln nicht verkneifen, musste ich doch an den armen Ned Stark denken.

IMG_2513Nun gut, die Pilger kamen also im November zunächst in der Nähe von Cap Cod in der neuen Welt an. Da fanden sie es dann aber nicht so super pralle, dass sie eben noch ein paar Meilen weiter gesegelt sind, bis sie dann vor Plymouth Anker warfen und anfingen sich anzusiedeln. Nur darf man sich das nicht so einfach vorstellen. Es dauerte noch ein paar Monate, bis alle Mann vom Schiff runter waren und die Mayflower wieder nach England zurückkehren konnte. Denn, die Mayflower war nur geleast. Zumindest würde man das heute wohl so bezeichnen. Sie gehörte den Pilgern nicht, sondern war nur entgeldlich geliehen. Neben dem, was die Pilger vorher an Geld aufbringen konnten, sollten die Waren die sie hier in der neuen Welt erwirtschafteten, als Rückzahlung für die Überfahrt dienen. Nur, da gab es noch ein anderes, kleines Problem: Rein rechtlich hielten sie sich nämlich unberechtigter Weise, aus Sicht der englischen Krone, in der Region um Plymouth auf. Da ich ja weiß, dass ich aufmerksame Leser habe, wisst ihr bestimmt auch warum: Die Pilger hatten von der englischen Krone ja eigentlich Land am Hudson gepachtet. Plymouth liegt aber nu leider nicht am Hudson. Somit verstießen sie mal gleich gegen die Gesetze der Krone. Und wer legt sich schon gerne mit der Krone von England an? Ich würd mich heute jedenfalls nicht mit der Lizbeth anlegen wollen.

Gab dann wohl nen paar Diskussionen unter den Pilgern auf der Mayflower. Den Winter abwarten, der war ja auf dem Weg, und zurück zum Hudson oder hier bleiben. Wie wir heute wissen, Geschichte zeigt es, haben sie sich dazu entschlossen in Plymouth zu bleiben. Man gut, sonst wären wir ja heute nicht hier. Nachdem das dann geklärt war, konnten sie auch mit dem Bau der ersten Siedling anfangen. Dazu haben die Pilger weiterhin auf der Mayflower gelebthaust, bis die ersten Häuser in Plymouth einzubereit waren. Die Mayflower ist dann zurück nach England gefahren und hat dort die Botschaft überbracht, dass die neue Postadresse nicht “in der Nähe des späteren New York” ist, sondern Plymouth. Zum Glück konnten sich die Anwälte der Pilger mit der englischen Krone einigen, so dass die Pilger da keinen Ärger zu befürchten hatten. Tom bekam zu dem Zeitpunkt einen Fistbump von einem der anderen Zuhörer. War verdient, fand ich. Wir hatten auch kurze Zeit Sorge, das mit der falsch Ansiedlung hätte Mecker geben können.

Die Pilger haben insgesamt rund 7 Monate auf der Mayflower verbracht. Wobei die Überfahrt nur so 60 Tage gedauert hat. Die anderen 5 Monate mussten sie auf dem Schiff verbringen, weil zum einen das Ausschiffen aus Plymouth (England) sich etwas verschoben hatte, und zum anderen mussten sie warten, bis die ersten Unterkünfte in Plymouth (USA) fertiggestellt waren. 102 Menschen + Tiere + 30 Mann Besatzung der Mayflower 7 Monate auf einem Schiff, welches 30 Meter lang und 9 Meter breit war. Nette Vorstellung. Oder: Kaum vorstellbar.

Nachdem wir uns von Tom mit einer herzigen Umarmung verabschiedet hatten, haben wir uns noch das typische(?) Leben in einem Dorf von vor 394 Jahren angeschaut. Das war auch interessant, obgleich es keine so schöne Erzählung gab. Nichtsdestotrotz war auch der Besuch des Dorfes ein Erlebnis. Ist natürlich immer einfach, aus heutiger Sicht zu sagen: “Weiß nicht … So könnte ich nicht leben …“, aber wer weiß? In zweiundzwölfzig Generationen sagen unsere Nachfahren vielleicht: “Weiß nicht … Nur 7 Stunden Laufzeit bei einem Laptop … so könnte ich nicht leben.” Man lebt halt immer, wie es gerade kommt, oder?

Natürlich gibt es wieder einen kleinen News Beitrag. Darin auch enthalten die nette Fahrt über den Long Island Sound vom Orient Point nach New London. Bilder gibt es wie immer bei Yannick zu sehen. Klickt mal rein.

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